Wie der Saturn zu seinen Bienen kam
Im Juni 2019 beginnt der Crashkurs in Bienenkunde. Lektion 1 über das Verhalten von Bienen: rund um Pfingsten schwärmen sie gerne. Ein Kamin ist einladend und die Feuerwehr zwar nett aber wenig hilfreich. Ein kleiner Schwarm besteht aus tausenden Bienen und ist recht beeindruckend.
Wie alles begann…
Unsere Imkerin kam mit ihren Kindern eines Nachmittags nach Hause. Am Wohnzimmerfenster saß ein genausolcher Schwarm. Hunderte Honigbienen waren noch in der Luft unterwegs. Es summte und surrte wie wild. Als Nichtimkerin wusste sie eben nicht, dass ein Schwarm nur auf eines aus ist: eine neue Behausung zu finden. Jemanden anzugreifen interessiert sie nicht, sie haben überhaupt keinen Kopf dafür. Der Eingang zum Haus liegt leider direkt unter besagtem Wohnzimmerfenster und unsere Imkerin stand nun vor der Entscheidung zwei kleine Kinder durch surrende Bienen zu leiten oder umzuziehen. Für weitere Optionen hatte sie wiederum keinen Kopf. Das deutliche „LAUFT!!!“ hat uns etwas gewundert, aber wie gesagt, wir waren beschäftigt. So kamen die Kinder und ihre Mama wohlbehalten im Haus an.
Was macht man, wenn man einen Bienenschwarm findet?
Heute ist die Antwort natürlich klar: eine:n Imker:in anrufen. Damals galt der erste Gedanke der Feuerwehr. Die Herren waren durchaus zuvorkommend, als sie zwei Stunden nach dem Anruf vor der Tür standen. Zu dem Zeitpunkt waren noch ein paar hundert Bienen in der Luft und am Fenster. Die anderen waren weg. So der Anschein. Die Feuerwehrleute sahen nicht zum ersten Mal einen Schwarm und beurteilten sehr interessiert das Haus. Unsere Imkerin entschuldigte sich erst einmal dafür, dass sie wegen der paar Bienen die Feuerwehr gerufen hatte. Die Feuerwehrleute schauten sich weiter das Haus an und kommentierten: „Is des a Kamin? Jo? Na dann hom’s a Problem.“ Der Schwarm hatte eine neue Behausung gefunden: den Kamin. Die Feuerwehrleute schauten sich den Kamin von verschiedenen Seiten an und winkten dann ab. Da könne man derzeit nur abwarten.
Und dann? Wenden Sie sich an den Imker Ihres Vertrauens – oder einen, der verfügbar ist.
Mehrere Anrufe später… mehrere Versuche später, den Schwarm mit Rauch loszuwerden… mehrere Internet-Tips später… waren wir Saturnbienen immer noch da. Keine Ambitionen doch eine Baumhöhle zu finden. Keine Lust wieder zum alten Bienenstand zurückzukehren. Der Hohlraum passte uns wunderbar. Der Zufall wollte es aber, dass ganz in der Nähe ein Bienenverein einen Stand unterhielt und dass unsere Nochnicht-Imkerin auch zum ersten Mal dort jemanden sah. Der am Straßenrand aufgelesene Imker stellte sich als überaus hilfbereit heraus und so zogen die Saturnbienen in eine neue Beute – so heisst die Bienenbehausung – bekamen Brut zur Pflege, die Honigbienen als überaus soziale Tiere auch sofort annahmen und die Schonfast-Imkerin eine erste Anleitung in Bienenpflege.
Mehr über die Imkerei Saturnbienen erfahrt Ihr in der Rubrik „Über uns„.
